Sonntag, 14. November 2010

Ercies Dagi (3916m)





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Der 3916m hohe Vulkan Erciyes Daĝi nahe der Stadt Kayseri ist inzwischen schon lange inaktiv. Vor einigen tausend Jahren hatte er es aber in sich. Er (und ein paar andere Vulkane rundherum) spuckten Unmengen an Asche und Gestein aus, das das heutige Kappadokien völlig bedeckte. Im Laufe der Zeit verwandelten Wind und Regen die Landschaft in das zerklüftete, faszinierende Labyrinth das es heute ist.
Wir lasen in einem Touristen-Pamphlet, das es möglich (und technisch nicht mal so schwierig) ist diesen fast-4000er zu besteigen. Kevin war sofort hell auf begeistert und hörte erst dann zu bitten und drängeln auf, als wir beschlossen uns diesen Übeltäter aus der Nähe anzuschauen.
Heute ist das Gebiet um den Erciyes Daĝi eines der wenigen Skigebiete der Türkei. Im Sommer ist es hier aber praktisch menschenleer. Wir hatten den riesigen Skigebietsparkplatz für uns allein (bis auf einige Bauarbeiter, der die Sommersaison für Umbauarbeiten nutzten) und campten gratis im Schatten des grauen Riesen.
Da der Skilift in der Nebensaison nur sehr unregelmäßig fährt und uns eine Sonderfahrt umgerechnet 200€ gekostet hätte beschlossen wir am nächsten Tag einfach früher zu starten und die kurze Strecke, die der Sessellift fahren würde einfach bei der Besteigung zu Fuß dranzuhängen. Helga und Otto beschlossen zwar auch ein Stück hinaufzugehen, aber nicht die ganze Strecke bis zum Gipfel. Deshalb starteten sie etwa 2 Stunden nach uns.
Wir brachen im Morgengrauen auf und stapften die Lifttrasse hinauf. Nach gut einer Stunde waren wir schon oben in der Bergstation – gut gesparte 200€!
Schon im Hinaufgehen sahen wir die beunruhigenden Wolken, die über dem Gipfel hingen und die starken Windböen machten uns schon in den tieferen Lagen das Vorankommen schwer. Mühsam arbeiteten wir uns zum Kraterrand hinauf. Dort war der Wind jedoch so stark, dass wir uns teilweise hinsetzen mussten um nicht in die Tiefe gewachelt zu werden. Wir versuchten es gegen den Wind gestemmt noch weiter zu kommen, aber die Windböen kamen zu unregelmäßig und plötzlich, dass es zu gefährlich gewesen wäre weiter zu gehen.
Aber obwohl wir die letzten 500 Höhenmeter bis zum Gipfel nicht rauf konnten, war es den Versuch allemal wert – Die Aussicht vom Kraterrand war atemberaubend!
Bei der Bergstation trafen wir dann Helga und Otto wieder. Nach einer „Gipfeljause“ machten wir uns gemeinsam an den Abstieg - gerade rechtzeitig. Denn als wir unten beim Auto ankamen begann es zu regnen. Waren wir froh in dem Moment nicht mehr in Gipfelnähe zu sein!

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